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Softproofing: Wie geht das?

30 September 2020

Softproofing: Vielleicht haben Sie schon einmal davon gehört. Aber was ist das genau und wie macht man es sich zunutze? Beim Softproofing können Sie bereits am Monitor einigermaßen abschätzen, welche Farben druckbar sind und wo die druckbare Fläche an ihre Grenzen stößt. Es ist somit eine Simulation des Drucks auf dem Bildschirm und dadurch ein zusätzliches Hilfsmittel, um einen Druck richtig vorherzusagen. In diesem Artikel lesen Sie alles über Softproofing.

Sfeerfoto geen effect 960×720 (3)

Sind Sie bereit …

Verschiedene Abzugstechniken können zu unterschiedlichen Ergebnissen führen; um das Endergebnis richtig vorherzusagen, spielen mehrere Faktoren eine Rolle. In einem früheren Blog haben wir darüber geschrieben, was das Auge sieht und was ein Abzug wiedergeben kann, und jetzt werden wir, wie versprochen, einen genaueren Blick auf das Softproofing eines Bildes werfen. Gute Fotografie beginnt mit der richtigen Einstellung Ihrer Ausrüstung. Das bedeutet zum Beispiel, den Weißabgleich an der Kamera (jedes Mal) im Auge zu behalten. Sie fotografieren nach Herzenslust und dann beginnt die „eigentliche Arbeit“, wenn Sie Ihre Aufnahme als Abzug verewigen wollen. Welche Fotos sind schön genug für ein Buch oder einen Fotoabzug? Sie sammeln sie für die Nachbearbeitung in einem Ordner. Um ein Foto auf einem Bildschirm richtig zu beurteilen, muss der Bildschirm kalibriert sein. Ein Bildschirmprofil, wie zum Beispiel nach dem NIDF-Standard, mit dem wir arbeiten, sorgt dafür, dass wir auf verschiedenen Geräten die gleichen Farben sehen können. Ohne einen richtig eingestellten Monitor ist Softproof sinnlos, und natürlich kann auch die Fotobearbeitung seltsam ausfallen, wenn sich der Bezugspunkt als falsch erweist. Wenn Sie diese Dinge im Griff haben, sind Sie bereit!

Eine neue Sprache lernen

Wozu sind Sie eigentlich bereit? Was ist das Ziel von Softproofing? Ziel ist es, so genau wie möglich vorherzusagen, wie Ihr Bild gleich als Abzug aussehen wird. Softproof ist wie das Erlernen einer neuen Sprache und bedarf daher einiger Übung, um es zu beherrschen. Ein Monitor strahlt beispielsweise Licht aus, der Abzug dagegen nicht, und auch die Papiereigenschaften beeinflussen, wie Sie den Abzug später wahrnehmen. Um dies zu üben, empfehlen wir, die Rollen erst einmal umzukehren: Bevor Sie anfangen, Softproofing als Prognoseinstrument zu verwenden, machen Sie den Softproof (auch) nachher, wenn Sie die Abzüge schon haben. Nützliche Tipps zum Vergleich eines Abzugs mit dem Monitor finden Sie in diesem Blog.

Ein tatsächlicher Abzug hilft Ihnen, die Umsetzung vom Monitor zum Abzug besser einzuschätzen.Machen Sie also ein paar Testabzüge von einigen Ihrer Bilder und verwenden Sie diese Abzüge neben dem Monitor, um sie mit einer Tageslichtlampe zu vergleichen. Diese Übung wird Ihnen helfen, ein Gefühl für diese Umsetzung zu entwickeln. Ein weiterer Vorteil der Testabzüge ist, dass Sie sofort wissen, welches Papier Ihren Fotostil verstärkt und am besten zu Ihrem Geschmack passt..

Softproofing: Wie funktioniert es?

Wenn Sie das Foto wie gewünscht bearbeitet haben oder das Foto bereits perfekt aufgenommen wurde, können Sie nun einen „Softproof“ des Fotos durchführen. Laden Sie zunächst unsere Farbprofile von der Website herunter und installieren Sie sie auf Ihrem Computer. Die Installation ist recht einfach; wenn Sie Windows verwenden, klicken Sie mit der rechten Maustaste darauf und wählen Sie Profil installieren. Wenn Sie MacOS verwenden, kopieren Sie die Profile in den Ordner Library/ColorSync/Profiles. Photoshop greift die Profile automatisch auf. Wenn Photoshop während der Installation der Profile geöffnet war, schließen Sie es und starten Sie es neu.Über Ansicht -> Proof-Einstellungen -> Benutzerdefiniert (View -> Proof Setup -> Custom) gelangen Sie in das Einstellungsmenü: Beweisbedingung anpassenCustomize Proof condition). Wählen Sie unter zu simulierendes Gerät (device to simulate) das entsprechende Farbprofil..

In der „Umrechnungsstrategie“ (Rendering intent) haben Sie 4 Optionen:.

  • Wahrnehmend (Perceptual)

Bei dieser Art der Konvertierung werden sozusagen alle Farben des aktuellen Profils in das neue Profil gepresst; das Verhältnis zwischen den Farben selbst bleibt also gleich, aberalleFarben werden leicht verschoben.

  • Sättigung (Saturation).

Diese Art der Konvertierung wird meist für Druckgrafiken verwendet, bei denen die Farbveränderung wichtig ist, nicht aber der genaue Farbton.

  • Relativ farbmetrisch (Relative colorimetric)

Der Weißpunkt des Quellfarbraums wird mit dem des Zielfarbraums verglichen und alle Farben, die außerhalb des Farbbereichs liegen, werden sozusagen wieder in das Zielprofil eingefügt.

  • Absolut farbmetrisch (Absolute colorimetric)

Diese Konvertierungsmethode wird vor allem in der Medizin verwendet, wo die exakte Farbe von entscheidender Bedeutung ist

Für die Simulation unserer Abzüge wählen Sie immer Relativ farbmetrisch. Verwenden Sie die Schwarzpunktkompensation (Black point compensation) im Proofing unserer Profile. Im Pop-up-Fenster können Sie nach Belieben auch noch die Option „Papierfarbe simulieren“ und/oder „Schwarze Tinte simulieren“ auswählen. Je nach dem Medium, für das Sie einen Softproof erstellen, kann dies ratsam sein oder nicht. Sie können diese Kästchen bei uns weitgehend unangetastet lassen, nur bei Velvet müssen Sie sie ankreuzen. Velvet ist ein gutes Beispiel für eine Papiersorte, die auf dem Monitor besonders schwer zu simulieren ist. Er „trinkt“ die Farbe ein wenig auf und verleiht ihr so einen sanften Vintage-Look. Im Softproof-Fenster müssen Sie daher unter Velvet „Papierfarbe simulieren“ und „Schwarze Tinte simulieren“ ankreuzen, um eine Vorstellung davon zu erhalten. Wenn Sie dies bei Velvet nicht tun, ist Schwarz immer noch tiefschwarz und der Abzug kann enttäuschend sein.

Sobald Sie die Einstellungen vorgenommen haben, können Sie das Profil unter einem Namen Ihrer Wahl speichern, damit Sie es immer wieder verwenden können!

softproofen

Über Wiedergabe -> Farben probedrucken (View -> Proof colors) können Sie das Profil ein- oder ausschalten, ohne die Datei tatsächlich zu konvertieren, d. h. das Dokument bleibt z. B. AdobeRGB oder sRGB. Die Tastenkombination zum Ein- und Ausschalten von Softproof ist unter Windows: CRTL + Y und unter MacOS: CMD + Y. Ob der Proof aktiv ist, kann hinter dem Dateinamen zwischen den Klammern abgelesen werden, wo es jeweils heißt „(*Dokumentenfarbprofil*/*Anzahl der Bits*/*Benutzerdefiniertes Softproof-Farbprofil*)“, also zum Beispiel „(AdobeRGB/8/ Profotonet_glos loop)“.

Die Einsendung Ihrer Bilder für den Druck ist weiterhin wie gewohnt mit einem AdobeRGB- oder sRGB-Farbprofil möglich. Sie müssen die Bilder für die Lieferung somit nicht in unsere Profile umwandeln, diese sind wirklich nur für die Simulation auf dem Monitor gedacht..

Übung macht den Meister

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es empfehlenswert ist, zunächst einen möglichst kleinen Testabzug des Lieblingsbildes anzufertigen, bevor man es zum Beispiel hinter Acryl oder auf Dibond klebt. Sie wählen dann auf unserer Bestellplattform einen losen Fotoabzug auf dem von Ihnen gewünschten Papier aus. Prüfen Sie zunächst, welche Papiersorte für das von Ihnen gewünschte Endprodukt verfügbar ist. Auf dem losen Abzug können Sie richtig einschätzen, ob das, was Ihnen vorschwebt, mit dem Abzug übereinstimmt, bevor Sie zu größeren Ausgaben übergehen. Und seien Sie versichert, je mehr Sie drucken, desto besser werden Sie ein Gefühl für die verschiedenen Druckstile bekommen. Sie können dann oft schon ohne Softproof oder Probeabzug abschätzen, welches Papier Ihrem Fotostil und dem Thema des Fotos (der Fotoserie) am besten entspricht.Übung macht den Meister; üben, üben, üben.

Hinweis: Möchten Sie mehr über die Konvertierung Ihres Bildes in einen Abzug erfahren? Dann könnte unser Blog Das Histogramm: Sinn und Unsinn das Richtige für Sie sein! Und haben Sie schon Was ein Auge sehen und was ein Abzug zeigen kann gelesen?