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Das Histogramm: Sinn und Unsinn

30 September 2020

Das Histogramm. Manche benutzen es als heiliges Gerät, andere beachten es gar nicht. Aber was genau ist der Sinn und Unsinn dieser Grafik? Können Sie sie in der Praxis anwenden? In diesem Blog haben wir sie für Sie aufgelistet. Wenn das Histogramm also noch Neuland für Sie ist, lesen Sie weiter und entdecken Sie, wie es Ihnen helfen kann, noch bessere Bilder zu machen!

foto op chromaluxe

Was ist ein Histogramm?

Das Histogramm ist ein Diagramm, das zeigt, wie die Lichttöne in Ihrer Fotoaufnahme verteilt sind. Bei den meisten Kameras finden Sie das Histogramm durch Drücken der Info-Taste auf dem LCD-Bildschirm. In einem Fotobearbeitungsprogramm können Sie das Histogramm unter der Funktion Niveaus (Niederländisch) oder Levels (Englisch) einsehen. Die Grafik zeigt an, wie hell ein Pixel auf einer Skala von sehr dunkel bis sehr hell ist.

In der Fotografie wird beim fotochemischen Druck mit einem 8-Bit-Farbkanal gearbeitet. Ein Bit kann einen Wert von 0 oder 1 haben, also zwei Optionen pro Bit. Bei einem Bild, das mit einem 8-Bit-Farbkanal aufgenommen wurde, setzt sich das Histogramm also aus 2x2x2x2x2x2=256 Balken zusammen. Sie verlaufen auf der x-Achse von 0 auf der linken Seite (absolut schwarz) bis 255 auf der rechten Seite (absolut weiß). Die Höhe der Balken verläuft auf der y-Achse und gibt an, wie viele Pixel bei einer bestimmten Helligkeitsstufe gefunden werden. Keine Füllung bedeutet, dass der betreffende Lichtton nicht „verwendet“ wurde, maximale Füllung bedeutet maximale „Verwendung“. Auf dem LCD-Bildschirm Ihrer Kamera ist die Grafik oft auch in 4 (Nikon) oder 5 (Canon) Spalten unterteilt. Damit soll eine besser lesbare Verteilung der Oberfläche von dunkel nach hell erreicht werden.

grijswaarden

Wofür können Sie das Histogramm verwenden?

Der LCD-Bildschirm Ihrer Kamera ist ein gutes Hilfsmittel, um zu sehen, ob Sie mit dem gewählten Winkel usw. zufrieden sind, aber er ist keineswegs eine gute Kontrolle für die Belichtung.Hier kommt das Histogramm ins Spiel: Sie können es tatsächlich als Belichtungsmesser sehen, der über 50 Farbtöne bei jeder Stufe anzeigt. Wenn Sie während der Aufnahme das Histogramm im Auge behalten, können Sie bereits eine halbwegs vernünftige Vorhersage für die Belichtung treffen. Das Histogramm vermittelt Ihnen ein besseres „Bild“ der Aufnahme als der LCD-Bildschirm Ihrer Kamera. Das Histogramm, das Ihre Kamera anzeigt, ist jedoch nicht heilig. Erstens basiert es auf dem auf dem LCD-Bildschirm angezeigten jpg-Miniaturbild und nicht auf der RAW-Datei. Wenn auf Ihrer Kamera ein Teil des Histogramms unscharf ist (außerhalb der x-Achse), dann bleibt bei der Nachbearbeitung im RAW-Format oft noch etwas übrig, sodass Sie in diesen Teilen des Bildes noch (begrenzte) Details sehen können. Zweitens gilt für das Histogramm dasselbe wie für einen Belichtungsmesser in der Kamera: Sie sehen die durchschnittliche Verteilung zwischen hellen und dunklen Farbtönen. Ob ein Bild tatsächlich über- oder unterbelichtet ist, hat natürlich mit dem Motiv und den Aufnahmebedingungen zu tun. Es ist am besten, das Histogramm als Leitfaden zu betrachten, nicht als Gesetz.

Verschiedene Formen

Oft sieht man im Histogramm eine weite Berglandschaft, wobei der Schwerpunkt in der Mitte, links oder rechts liegen kann. DerPeak in der Mitte gilt als „ideales Histogramm“, weil das Licht gut verteilt ist: Es gibt keine Extreme. Ein gleichmäßig verteiltes Pixelmuster bedeutet jedoch nicht, dass das Bild richtig belichtet ist, sondern nur, dass das Verhältnis zwischen hellen und dunklen Bereichen ausgewogen ist. Ein Peak auf der rechten Seitebedeutet auch nicht gleich, dass ein Bild überbelichtet ist, oder ein Peak auf der linken Seite, dass es unterbelichtet ist. Bei einer Nachtaufnahme oder einer Schneelandschaft zum Beispiel ist das Licht überhaupt nicht „schön verteilt“. Es wird viele Pixel geben, die gegen 0 oder 256 gehen oder sogar völlig außerhalb des Bereichs der x-Achse liegen, aber unter den gegebenen Aufnahmebedingungen muss das nicht unbedingt ein Problem sein. Die folgenden Beispiele veranschaulichen diese drei Grundformen: gleichmäßig verteilte Tonwerte, nach links verschobene Tonwerte und nach rechts verschobene Tonwerte.

histogram vergelijking

Das Motiv und die Umgebung weisen unterschiedliche Helligkeitsgrade auf: Die Verteilung der Tonwerte wird relativ gleichmäßig sein.

histogram

Das Motiv und/oder die Umgebung sind dunkel: Die Verteilung der Tonwerte verschiebt sich nach links

histogram

Das Motiv und/oder die Umgebung sind hell: Die Verteilung der Tonwerte verschiebt sich nach rechts.

Gibt es das ideale Histogramm?

Nein, das ideale Histogramm gibt es nicht. Das liegt daran, dass die Form des Histogramms vom Motiv, den Aufnahmebedingungen und der Art und Weise abhängt, wie Sie die Szene aufnehmen möchten. Jede Art von Aufnahme hat ihr eigenes „ideales Histogramm“, sodass es kein allgemeines Ideal gibt. Insbesondere ist auf den linken und den rechten Rand (auf der x-Achse) zu achten, denn dies sind die Grenzen dessen, was die Kamera mit dem Sensor erfassen kann. Solange die Werte 0 und 255 nicht berührt werden, befindet sich das Motiv innerhalb der Reichweite des Sensors, und es kommt nicht zu verstopften oder überstrahlten Bereichen. Ganz links ist nämlich ein sehr dunkles Rauschen in den gespeicherten Pixeln zu sehen, ganz rechts sind die gespeicherten Pixel ohne Bildinformationen, d. h. ohne Ausschnitt. Für die Belichtung des Bildes spielt es keine Rolle, ob sich die Grafik über der Grafik (der y-Achse) befindet.

Sinn und Unsinn

Was ist nun der Sinn und Unsinn des Histogramms? Ein einzelnes Histogramm sagt wenig aus, man braucht immer den Kontext des Bildes, um zu wissen, ob die Aufnahme richtig belichtet ist. Wenn Sie mit dem Lesen von Histogrammen vertraut sind, können Sie oft auf ersten Blick erkennen, ob sich das Bild gut in das Histogramm einfügt. So können Sie die Belichtungskorrektur vor Ort verwenden, um das Histogramm nach links oder rechts zu lenken, z. B. mit einer kürzeren oder längeren Verschlusszeit. Bei der Nachbearbeitung können Sie die Schieberegler unterhalb des Histogramms zur Belichtungskorrektur verwenden. Mit dem linken Schieberegler wird der Schwarzpunkt, mit dem rechten der Weißpunkt und mit dem mittleren Schieberegler die Helligkeit der Mitteltöne eingestellt.

Das Histogramm kann also sowohl vor Ort als auch bei der Nachbearbeitung ein wichtiges Hilfsmittel sein. Und eine Unterstützung. Wenn Sie wirklich genau wissen wollen, wie die richtige Belichtung vor Ort ist, sollten Sie einen Belichtungsmesser verwenden. Und wenn Sie Ihr Bild wirklich beurteilen und ggf. bearbeiten wollen, dann kalibrieren Sie Ihren Monitor.